Wilhelm Grillo (1819–1889)
Wilhelm Grillo gründete im 19. Jahrhundert Werke der Zinkgewinnung und Zinkverarbeitung in Oberhausen und Duisburg.
Er wurde 1819 in einer Essener Kaufmannsfamilie geboren. Die Vorfahren stammten aus dem italienischen Grenzland. Sie mussten aus Glaubensgründen von dort fliehen. Über die Schweiz wanderten sie in die deutschen Lande ein. Die Herkunft wurde in der Familie in mündlichen Erzählungen weitergegeben.
Viele Mitglieder der Familie Grillo hatten als Industriepioniere Erfolg. Auch Friedrich Grillo, Wilhelms Bruder, wurde bekannt durch sein Engagement im Zechen- und Hüttenwesen. Das „Grillo-Theater“ in Essen geht auf die Stiftung von Friedrich Grillo zurück. Es war seinerzeit das erste bürgerliche Theater der Stadt.
Wilhelm Grillo verlegte sich bei seinem Werksaufbau zunächst auf das Zinkwalzen mit einer Wasserkraft getriebenen Walze in Neumühl. Dann baute er ein mit Dampkraft arbeitendes Walzwerk in Oberhausen. Er schloss eine Gasfabrik, Zinkweißproduktion und Zinkverarbeitung an. Er firmierte von da an unter „Wilhelm Grillo Oberhausen“.
Schließlich gründete er in Duisburg eine Zinkhütte. Auch in die Schwefelchemie stieg Grillo in Hamborn ein. An diesem Standort dehnte sich der Geschäftsbereich der Zinkverarbeitung aus. Er zählt heute mit der Chemie zu den Kernkompetenzen.
Seine neun Kinder band Wilhelm Grillo in den Werksaufbau mit ein. Er beteiligte einige seiner Söhne an der Firma, die er ihnen noch zu Lebzeiten überschrieb. 1889 verstarb er.
Seine Erben wandelten die Firma in eine Aktiengesellschaft um, die „Aktiengesellschaft für Zinkindustrie vormals Wilhelm Grillo Oberhausen“. Sie befindet sich noch heute im Familienbesitz der weit über 100 direkten Nachfahren.