Zinn
Eigenschaften
Zinn ist ein hell glänzendes, silberweißes Metall, dessen Schmelzpunkt mit 231,9°C noch deutlich niedriger liegt als der von Blei. Der Siedepunkt liegt aber erst bei 2.270°C. Das spezifische Gewicht von Zinn beträgt je nach Kristallstruktur 5,769 g/cm³ oder 7,265 g/cm³. Charakteristisch für Zinn sind seine hohe Geschmeidigkeit und Dehnbarkeit, die das Auswalzen von Zinn zu extrem dünnen Folien ermöglicht, sowie die geringe Oberflächenspannung, die zu sehr dünnen Überzügen, z. B. für Stahl, genutzt werden kann.
Vorkommen
Der Kassiterit (oder Zinnstein) ist das wichtigste Zinnmineral. Daneben ist noch, wenn auch von geringerer Bedeutung, Zinnkies (Stannit) zu nennen. Hauptförderländer für diese Rohstoffe sind die VR China, Indonesien, Peru und mit einigem Abstand Brasilien, Malaysia, Thailand und Bolivien.
Verwendung
Hauptverbrauchsgebiet ist der Lötzinnsektor, in dem mittlerweile mehr als 50 % des erzeugten Raffinadezinns verbraucht werden. Weitere wichtige Verwendungsgebiete sind die Blechverzinnung und die Chemikalienherstellung, außerdem ist es Bestandteil verschiedener Legierungen.
Handelsformen
Reinzinn wird weltweit überwiegend standardisiert gehandelt in Form von Blöcken mit einem durchschnittlichen Gewicht von ca. 25 kg. Die typische Reinheit ist 99,9 % Sn min., darüber hinaus gibt es Einschränkungen wie z. B. max. 100 ppm oder max. 50 ppm Blei. Gelegentlich werden auch Spezifikationen auf Kundenwunsch hin gefertigt. Es gibt zwar hier in Europa die DIN EN 610 als Basisnorm, die aber im internationalen Herstellungsprozess nicht wirklich eine Rolle spielt. Allerdings bemühen sich die meisten Produzenten um eine größtmögliche Annäherung an diese Norm.